Cap Bon - Kerkouane Blick auf die Ausgrabungsstätte - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)
Übersicht
Die punische Ausgrabungsstätte von Kerkouane auf der tunesischen Halbinsel Cap Bon gehört zu den archäologisch wichtigsten von Nordafrika. Die Ruinenstätte ist im Jahr 1985 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden. Bei Kerkouan soll es sich um die vermutlich einzige erhaltene rein punische Stadt handeln. Sehr früh schon - während des Ersten Punischen Krieges - wurde die Stadt zerstört und nie wieder aufgebaut. Der Erste Punische Krieg wurde zwischen Karthago und Rom von 264 bis 241 v. Chr. ausgetragen. Archäologische Ausgrabungen finden seit 1953 statt und wurden im Jahr 1976 beendet.
Cap Bon - Kerkouane Punische Ausgrabungsstätte
Geschichte
Der Ort Kerkouane ist eine rein punische Ausgrabungsstätte: Auf einem in der Frühzeit vonLibyern bewohnten Platz siedelten die Punier wahrscheinlich schon im 6. Jahrhundert v. Chr. (hiervon zeugen Funde griechischer Keramik aus dieser Zeit). Die großflächige Stadt, die wir heute sehen, stammt aus dem späten 4. Jahrhundert v. Chr.. Sie wurde Mitte des 3. Jahrhunderts wahrscheinlich während der Befreiungsaktion der gefangenen Römer in Aspis im Jahr 256 v. Chr. (1. Punischer Krieg) zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Cap Bon - Kerkouane ehemalige punische Stadt am Meer
Purpurmanufaktur
Dieser Tatsache verdankt man die heutige „intakteRuinenstadt“, deren Bevölkerung hauptsächlich vom Fischfang und der Purpurmanufaktur gelebt hat. Die etwa acht Hektar große Stadt war dicht mit Häusern bebaut. Hierbei handelte es sich zumeist um Einfamilienanhäuser, in deren Mitte ein Hof lag und um den sich die einzelnen Räume gruppierten. Treppen deuten auf obere Stockwerke hin.
Cap Bon - Kerkouane ...ehemalige Wohnhäuser...
Kerkouane Karte des Ausgrabungsgebiets - Foto: Wikipedia (gemeinfrei)
Weltkulturerbe
Das Baumaterial war meist lokaler Stein (...vielleicht aus den Steinbrüchen von Ghar el-Kebir?), wobei einzelne Teile der Mauer aus sorgfältig behauenen Steinen bestanden, zwischen denen grobe Steine gesetzt worden sind. Die Häuser waren für die damalige Zeit relativ konfortabel ausgestattet. Diese Ausgrabungsstätte wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt! Kerkouane gehört zu den archäologisch wichtigsten Ausgrabungsstätten von Nordafrika. Bei guter Sicht kann man bis zur italienischenInsel Pantelleria sehen.
Weitere Informationen zur Website der UNESCO über das Weltkulturerbe Kerkouane und seiner Nekropole in Tunesien finden Sie hier....!
Cap Bon - Kerkouane ...punische Stadt...
Video Kerkouane
Gebiet der Stadt
Das gesamte Gebiet der Stadt erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr acht Hektar und seine ursprüngliche Bevölkerung wird auf ungefähr 2.000 Einwohner geschätzt. Obwohl die Stadt am Rande des Mittelmeers lag, hatte sie keinen Hafen. Das bedeutete, dass die Fischerboote nach jeder Rückkehr ans Ufer der beiden Buchten unweit der Stadt gezogen werden mussten. Größere Schiffe liefen damals den Hafen von Aspis an, dem heutigen Kelibia. Die Wohngebäude und die öffentlichen, zivilen oder religiösen Gebäude sind nach einem Stadtplan angeordnet, bei dem sich die Straßen rechtwinklig kreuzen und nach einem Schachbrettmuster angeordnet sind. Eine Mauer trennt die Stadt der Lebenden von den Nekropolen und dem Ackerland. Die Architektur in der Stadt zeichnet sich durch die Vielfalt der verwendeten Materialien und Bautechniken aus.
Kerkouane Blick auf eine Bucht und auf Mauerreste
Weitere antike Orte:
Ghar el-Kebir- Römische Steinbrüche (Cap Bon)
Kerkouane - Punische Stadt (Cap Bon)
Korbous - schon in der Römerzeit bekannte Heilquellen
Römische Brücke - bei Bouficha
Djebel Oust - Römische Thermen (Hammam Oust)
Taparura - punisch-römische Stadt südlich von Sfax
Ausgrabungen in Thaenae(Thyna) bei Sfax
Römisches Capsa - Gafsa
Thélepte - antike römische Stadt (Colonia) bei Feriana
El Kantara und Meninx - Insel Djerba
Puta Pallene - Naoura bei Zarzis
Antikes Cilium - Kassérine
Uppenna - Byzantinische Ruinenstätte bei Enfidha
Ain Garci - Römischer Quellort und Nekropole bei Enfidha